Es kann sooo leicht sein, Verbraucher
zu verärgern. (Ich wollte "Kunden" schreiben, aber Kunde bin ich
ja
gar nicht. Jedenfalls nicht mehr bei Mannesmann Arcor. Seit Juli nicht
mehr.) Jetzt ist ... März. Arcor stört das nicht. Das
Telekommunikationsunternehmen,
angetreten, der Deutschen Telekom paroli zu bieten, hat in Sachen
Kunden-Unfreundlichkeit
den rosa Riesen weit hinter sich gelassen.
Von mir kassiert Arcor seit einem
Dreivierteljahr
Grundgebühren, ohne eine Leistung zur Verfügung zu stellen.
Und
ich, kleiner Verbraucher, bin machtlos.
Dass an der einstmals leichtfertig
unterschriebenen Einzugsermächtigung, zwischenzeitlich -zigfach
widerrufen,
auch noch Monate später festgehalten wird, ist nicht lustig. Ein
Einschreiben
wurde nach knapp zwei Monaten beantwortet: "Sorry, dass Sie Grund zur
Klage
hatten, Sie erhalten eine Gutschrift." Statt dessen wurde abgebucht.
49,80
DM.
Die Telefon-Hotline 0800/1071020 ("Wir sind
für Sie
da. Rufen Sie uns an – kostenlos") ist nicht besetzt.
Jedenfalls nicht, wenn ich anrufe. Oder meine Anrufe werden
rausgefiltert.
Nach knapp fünf Minuten Musik ("Leider sind noch alle Plätze
belegt ...") werde ich mit dem Hinweis, man wolle meine Geduld nicht
überstrapazieren,
aus der Leitung geworfen. Danke! Gelegentlich komme ich auf die
Warteschleife
für Querulanten; mal gebe ich nach 20 Minuten auf, mal nach einer
halben Stunde, selten schon nach 15 Minuten – je nach eigenen
Plänen
und Zeitbudget. Die Opportunitätskosten möchte ich mir gar
nicht
ausmalen.
Heute flötete die Computerstimme
nach 26:10 Minuten, ich hätte lange genug gewartet – und legte
auf.
Ich habe es zu allen Tages- und Nachtzeiten probiert. Nichts.
Ich habe zehnseitige Faxe geschickt, mit
Anschreiben und
traurigen Smileys. Stündlich. No reaction.
Längst hole ich mir Monat für
Monat das Geld
bei meiner Bank zurück. Ficht Arcor nicht an. Es folgen
regelmäßig weitere Rechnungen.
Ich bin umgezogen (mit Anschluss der
Telekom), aber
Arcor zieht ein. Mein Geld. Einen Fuffi pro Monat.
Ich habe mit dem Rechtsanwalt gedroht.
Nichts.
Ich bin zur Bildzeitung gegangen. Arcor
hat nur gelacht.
Jetzt plane ich eine Demo vor der Zentrale
in Eschborn. Wer mitkommen will, melde sich bitte bei
Thomas
Preuß
(Okay, ein
Dank an die Presseabteilung von Arcor: Auf
diese Kolumne hin haben sie sich endlich besonnen!!)
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